Im Rahmen des Landesprogramms Kita plus wird der Ausbau der Sprachfördermaßnahmen besonders gefördert. Um zu gewährleisten, dass die zusätzlichen Sprachfördermaßnahmen auf hohem Niveau durchgeführt werden, wurde das Projekt "Qualifizierung von Sprachförderkräften" in Rheinland-Pfalz neu konzipiert. Diese Qualifizierung läuft nun unter dem Namen "Mit Kindern im Gespräch", wobei bei dem neuen Curriculum die alltagsintegrierte Sprachbildung einen wichtigen Stellenwert einnimmt.
In den 9 Fortbildungsmodulen sollen die Personen, die Sprachförderung in rheinland-pfälzischen Kindertagesstätten durchführen, in ihren Kompetenzen gestärkt bzw. weitergebildet werden. Die Anwendung der Sprachförderstrategien in Schlüsselsituationen wird jeweils als Praxisaufgabe zwischen zwei Modulen durchgeführt und dokumentiert (Transskript oder Videografie). Im 9. Modul erhalten die Teilnehmenden ihr Zertifikat.
Modul 1: Können Fische gähnen?
Frage- und Modellierungsstrategien: Diese Strategien zielen darauf ab, Reaktionen bei den Kindern hervorzurufen und ihnen ein sprachliches Modell zu bieten. Sie sollen nicht nur intuitiv, sondern bewusst von den Fachkräften eingesetzt werden, um die kindliche Sprachbildung systematisch zu unterstützen.
Modul 2: Was macht die Bluse zu einer Bluse?
Strategien zur Konzeptentwicklung: Ziel des Einsatzes dieser Strategien ist es, bei Kindern an bereits vorhandene Konzepte anzuknüpfen und sie zu unterstützen, neue aufzubauen. Die Fachkraft sollte auf einem komplexeren Anregungsniveau Gespräche beginnen und so ein vertieftes Auseinandersetzen mit einem Thema ermöglichen. Sie geht dabei auf die Erfahrungen des Kindes ein und regt es an, Zusammenhänge zu erkennen.
Modul 3: Tann ich Tuchen haben?
Rückmeldestrategien: Die einfachen Rückmeldestrategien wie Correktive Feedback, Wiederholung, Erweiterung bieten dem Kind ein gutes sprachliches Modell. Die komplexen Rückmeldestrategien regen das Kind zum Nachdenken und Sprechen über das eigene Denken und Lernen an. Dazu gehören so wirkungsvolle Rückmeldungen wie Denken sichtbar machen, Infrage stellen und Irritieren sowie Denk- und Lerngerüst geben.
Modul 4: „Die kleine Raupe Nimmersatt“
Lesesituationen: Hierbei gilt die Lesesituation vorrangig als Impulsgeber für das Gespräch mit dem Kind. Da diese Situation gut vorbereitet werden kann, eignet sie sich hervorragend für die Einführung und Erprobung der Sprachförderstrategien und ist für die Qualifizierung ein zentraler Bestandteil.
Modul 5: Meine Lieblingsroutine im Kita-Alltag!
Routinesituationen: Aus der Fülle von wiederkehrenden, fast gleich ablaufenden Situationen können gesprächsanregende Interaktionen immer wieder bewusst gestaltet werden. Die Kinder können während Routinesituationen bereits früh die Initiative ergreifen und über für sie bedeutsame Themen und Erlebnisse berichten.
Modul 6: Bewegung, Mathematik, Kreatives Gestalten Gezielte Aktivitäten: Bei gezielten Aktivitäten steht meist ein bestimmter Inhalt je nach Bildungsbereich im Mittelpunkt. Diese Aktivitäten bieten nicht nur die Möglichkeit, fachliche, sondern auch bildungssprachliche Ziele zu erreichen. Die Fachkraft kann ihren sprachlichen Input zielgenau vorbereiten, um die Kinder in ihren sprachlichen Kompetenzen zu unterstützen.
Modul 7: „Heute spielen wir Eisdiele!“
Symbol- und Rollenspiele: Das zentrale Mittel zur Erzeugung von Fantasie ist die Sprache. Im Alter von drei bis sechs Jahren sprechen Kinder während des Rollenspiels auf einem höheren Niveau als in anderen Situationen und handeln und sprechen bereits in der Zone der nächsten Entwicklung. Kinder erhalten durch die Fachkräfte die Gelegenheit, neue Formulierungen und Begriffe im Spiel auszuprobieren.
Modul 8: Was machst du da?
Spontane Sprechanlässe: In sich zufällig ergebenden Situationen kann das Interesse des Kindes besonders gut für die Sprachbildung genutzt werden. Vorausgesetzt, die Fachkraft ist präsent, reagiert zugewandt und lässt die Situation zu einem Gesprächsanlass werden.
Modul 9: Markt der Möglichkeiten, Reflexion und feierliche Zertifikatsübergabe