Der 6-tägige Kurs bietet Teilnehmerinnen der „Weiterbildung zur Fachkraft für Frühpädagogik“ (oder einer gleichwertigen Fortbildung eines anderen Anbieters) die Möglichkeit, zu unterschiedlichen, relevanten Praxisthemen, vorhandene Kompetenzen zu erweitern und neue Themenfelder kennenzulernen.
Für pädagogische Fachkräfte aus dem Krippenbereich besteht ebenfalls die Möglichkeit an der Fortbildung teilzunehmen.
Neben der Vermittlung fachwissenschaftlicher Inhalte in Bezug zu entwicklungspsychologischen Grundlagen, soll hier die Möglichkeit des kollegialen Austauschs sowie der Fallbesprechung bestehen.
(Im Ausnahmefall können auch einzelne Module gebucht werden – 100,00 Euro pro Modul)
08.04.25 Konflikte unter jungen Kindern
Andrea Fuß, M.A.
In der Gemeinschaftseinrichtung erleben sich Kleinstkinder häufig zum ersten Mal im Kontext der Gruppe und sind dadurch mit den Bedürfnissen anderer Kinder konfrontiert. Der Alltag in Kindertagesstätten erfordert deshalb von den noch sehr jungen Kindern ein hohes Maß an Bedürfnisregulation und Anpassung. Dadurch, dass die eigenen Bedürfnisse und die der anderen Kinder in einem Widerspruch zueinander erlebt werden, kommt es immer wieder zu Konflikten.
Die Individualisierung der pädagogischen Arbeit und das feinfühlige Antwortverhalten der Fachkräfte sowie räumliche und materielle Ausstattung spielen eine entscheidende Rolle. Fachkräfte sind gefordert, unter Einbeziehung entwicklungspsychologischer Grundlagen die Signale der Kinder zu erkennen, in konflikthaften Situationen unterstützend einzuwirken und die Auseinandersetzung mit dem Gegenüber als natürliche und notwendige Entwicklung zu betrachten.
In der Fortbildung werden die folgenden Schwerpunktthemen aufgegriffen:
• Regulation • Autonomie • Teilen und Besitzen • Ich und Du • Beißen
08.05.25 Die Bedeutung einer vorbereitenden Umgebung für die bewusste Gestaltung von Mikrotransitionen
Lisa Fuß, B.A. Sozialpädagogik
Im Krippen- und Kitaalltag finden kleine Übergänge, so genannte Mikrotransitionen, häufig statt. Die Wechsel vom Spiel zum Essen oder auch vom Spiel zum Schlafen stellen für die Kinder häufig einen Umbruch dar. Hektik und mangelnde Vorbereitung der Umgebung können bei jungen Kindern zum Verlust der emotionalen Selbstregulation führen und bedeuten somit eine Herausforderung im Alltag für pädagogische Fachkräfte und auch für die Kinder. Kinder unter drei Jahren nehmen Übergänge im Tagesablauf (Mikrotransitionen) sensibel wahr und reagieren dementsprechend auf Veränderungen.
In diesem Modul werden Strategien erarbeitet, wie Übergänge durch Rituale und Strukturen sinnvoll gestaltet werden können. Die sogenannte „Vorbereitete Umgebung“ wird anhand von Schlüsselsituationen in den Blick genommen und kindgerecht gestaltet.
09.05.25 Jeden Tag was Neues–Angebote und Projekte im Krippenalltag
Lisa Fuß, B.A. Sozialpädagogik
Der Alltag und das tägliche Leben stecken für Krippenkinder voller Geheimnisse und spannender Abenteuer, die es neugierig zu entdecken gilt. Materialangebote und Spielimpulse sollten daher die Lebenswelt der Kinder aufgreifen und dabei unterstützen, die Welt entdeckend kennen zu lernen. Der Alltag in der Kinderkrippe bietet unzählige Möglichkeiten, um lebensweltbezogene Angebote für Krippenkinder zu initiieren und sie beim forschenden Lernen zu begleiten. Ausgehend von den wahrnehmenden Beobachtungen kindlicher Interessen lassen sich darüber hinaus Projekte entwickeln, die die Themen der Kleinsten aufgreifen und ihnen thematisch aufbauende Lernspielplätze zum Entdecken und Ausprobieren bieten.
Inhalte:
- Angebote aus dem Alltag heraus entwickeln (Alltagsmaterialien, Wiederholung, Material, Sicherheitsaspekt)
- Umdenken pädagogischer Fachkräfte/ Verabschiedung von der altbekannten Angebotspädagogik/ Entdeckendes Lernen/ Prinzip der Lernspielplätze
- Interaktionsverhalten der pädagogischen Fachkraft als Entwicklungsbegleiterin
- Projektarbeit in der Krippe
22.05.25 "Matschen, schmieren oder Kunst?" – Kreatives Gestalten in der Krippe
Lisa Fuß, B.A. Sozialpädagogin
Kleinstkinder schmieren mit dem Essen, sie zerdrücken es zwischen ihren Fingern und schmieren damit auf dem Tisch. Ist dies eine Unart? Oder mangelnde motorische Kompetenz? Oder ist es vielleicht der Einstieg in einen kreativen Prozess? Diesen und vielen anderen Fragen soll nachgegangen werden.
Die Teilnehmerinnen werden die Themen Materialerfahrung, Wahrnehmungsprozesse und die Entwicklung des kreativen Gestaltungsprozesses im Bereich der Krippenkinder intensiver betrachten. Neben einem fachwissenschaftlichen Teil erhalten die Teilnehmerinnen die Möglichkeit geeignete Materialien kennenzulernen und auszuprobieren.
23.05.25 Die Sprache der Jüngsten beobachten und verstehen
Lisa Fuß, B.A. Sozialpädagogin
In diesem Modul sollen Fachkräfte die Möglichkeit erhalten, ihre sprachliche Interaktion mit jungen Kindern zu reflektieren und weiterzuentwickeln. Die Interaktion mit den Jüngsten erfordert eine auf das Kind bezogene nonverbale und verbale Kommunikation. Dies kann durch eine Erweiterung der eigenen Sprachkompetenz erfolgen.
Der Beobachtungsbogen BaSik, der zur begleitenden und alltagsintegrierten Sprachentwicklung eingesetzt werden kann, ermöglicht den pädagogischen Fachkräften einen ressourcenorientierten Blick auf das Kind. So kann die Sprachentwicklung der Kinder eingeschätzt werden. Innerhalb dieser Fortbildung wird das Instrument vorgestellt und die Anwendung erprobt.
28.05.25 Bedürfnis oder Bedarf!? –Grenzen wahrender Umgang in der Krippe leben
Katharina Lörsch, B.A.
Innerhalb der pädagogischen Arbeit in der Krippe ist ein feinfühliger Umgang, beziehungsvolle Interaktion und sicherheitsherstellender/ regulierender Körperkontakt (tragen, wiegen, auf dem Schoß sitzen) zwischen der Fachkraft und dem einzelnen Kind von besonderer Bedeutung. Häufig entstehen in diesem Kontext Uneinigkeiten darüber, wie viel Kontakt und Nähe genug ist, in welcher Form Kindern Grenzen aufgezeigt bekommen müssen, welche spezifischen Verhaltensweisen z.B. beim Essen und Schlafen akzeptiert werden.
Neben einer sich unterscheidenden Haltung wirken auch Faktoren wie entwicklungspsychologisches Wissen, Personalmangel und Überforderung auf Fachkräfte in Krippen ein. Nicht selten kommt es im Krippenalltag zu Verhaltensweisen von pädagogischen Fachkräften, die Grenzen von Kindern subtil bis deutlich erkennbar überschreiten. Die Unsicherheit im Umgang mit solchen Situationen ist groß, wenn gleich die Regelungen zum Kinderschutz in Institutionen strukturell präzise geregelt sind.
Folgende Schwerpunkte werden in der Fortbildung aufgegriffen:
• Bedürfnisse & Bedarfe • Nähe & Distanz • grenzwahrender & grenzüberschreitendes Verhalten • Grenzverletzungen wahrnehmen & handeln • Anregungen für grenzwahrenden Umgang in Krippe
6 Tage, 08.04.2025 - 28.05.2025 Dienstag, 08:30 - 15:30 Uhr, 60 Min. Pause Donnerstag, 08:30 - 15:30 Uhr, 60 Min. Pause Freitag, 08:30 - 15:30 Uhr, 60 Min. Pause Mittwoch, 08:30 - 15:30 Uhr, 60 Min. Pause