Warum Kreativität und Vorgefertigtes kein Widerspruch sein muss.
Während es „früher“ ganz normal war, dass jedes Kind ein Bastelprojekt oder eine Vorschulmappe nach einem bestimmten Ablauf bewältigte, verstauben mittlerweile viele Ausmalbilder, Schwungübungen, Arbeitsblätter oder Schablonen in vielen Kitas im Keller und werden immer öfter als unpädagogisch verpönt. Die Gründe hierfür sind vielfältig. Allen voran stehen jedoch der Anspruch der Individualität und die Befürchtung, das kreative Tun der Kinder einzuschränken oder zu beeinflussen. Bei den meisten Kindern steht der Prozess im Vordergrund, das Ergebnis ist eher zweitrangig.
„Der Weg ist das Ziel“, ist also die Devise. Doch was ist, wenn ich den Weg allein nicht finde?
Immer wieder begegnen wir Kindern, die sich im Materialangebot des Ateliers verlieren oder aus unterschiedlichsten Gründen nicht in der Lage sind, ein Vorhaben ohne äußere Struktur und Anleitung zu realisieren. Besonders diese Kinder können aus sensorischer und kognitiver Sicht von klaren Vorgaben und Anweisungen profitieren.
Wenn wir Kinder zu einer größtmöglichen Selbstständigkeit und praktischen Fähigkeiten verhelfen wollen, dürfen wir ihnen diese „althergebrachte“ Methode nicht unreflektiert vorenthalten. Wir würden doch selbst auch keine Gebrauchsanweisung von einem neuen Küchengerät ungelesen entsorgen, oder?
Inhalte und Themen:
* Früher war alles besser? Manches schon! - Der Wandel der Pädagogik.
* Definition Kreativität: Was bedeutet das überhaupt?
* Stupide Ausmalbilder? – Warum das Kindergehirn Ordnung & Struktur liebt.
* Wichtige Entwicklungsbereiche, die von Schablonen profitieren.